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Deutschland drohen Sand- uns Staubstürme!

Trockenheit ist weiterhin das Thema Nummer 1. Am Samstag kann es immerhin lokal mal ein paar Gewitterschauer geben. Das ist aber nicht mehr als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein und wird nur die wenigsten von uns treffen.Doch nun könnte es gefährlich werden. 

Es ist bisher einer der trockensten Aprilmonate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Seit Wochen hat es keinen ergiebigen Landregen mehr gegeben. Zum Samstag werden im Südwesten sogar bis zu 28 Grad erreicht – Temperaturen die sehr nahe an einem Hitzetage (das wären 30 Grad) liegen. Nächste Woche wird sich der hohe Luftdruck etwas nach Nordeuropa verlagern, dann wird es bei uns nicht mehr ganz so warm, meist im 15 Grad, im Westen und Südwesten maximal um 20 Grad. Doch der Rest bleibt gleich: Es gibt tägliche volle Lotte Sonnenschein und die große Trockenheit geht weiter. Doch ein neuer Faktor kommt hinzu: ein strammer Ostwind. Der macht nicht nur, dass wir die Temperaturen vor allen Dingen im Schatten nochmal deutlich kühler empfinden als die eigentlich sind, der trocknet zudem Felde und Wiesen noch weiter aus. Wie ein Fön bläst er auch noch die letzte Feuchtigkeit aus dem Erdreich und damit nicht genug: Es drohen kommende Woche in Deutschland Sand- und Staubstürme – echtes Wüstenwetter!

„Ab Montag nimmt der stramme Ostwind wieder deutlich zu. Das hatten wir schon mal vor ein paar Wochen. Doch da war der Erdboden noch nicht so trocken wie aktuell. Durch den Ostwind, der in Böen auch mal 50 bis 60 km/h erreichen kann, wird vom Erdboden Staub und Sand aufgewühlt. Das führt regional zu Sand- und Staubstürmen, besonders in der Nähe von Ackerflächen und gerade in der Nähe von Verkehrsstraßen kann das schnell sehr gefährlich werden. Binnen Sekunden sinkt die Sicht der Autofahrer auf null und es drohen schwere Unfälle. Ich erinnere da nur etwa an den schweren Staubsturm im April 2011 bei Rostock. Damals starben 10 Menschen in den Trümmern auf der Autobahn 19. Genauso eine Wetterlage droht nun ab der kommenden Woche, wenn der Ostwind ordentlich zunimmt. Da sollten besonders Autofahrer sehr Wachsam sein. Das kann kurzzeitig zugehen wie in der Wüste" erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterdienst Q.met gegenüber dem Wetterportal wetter.net.

Landwirte können bei Feldarbeiten das Problem kurzzeitig noch verstärken, wenn sie mit ihren Traktoren das Erdreich noch zusätzlich aufwühlen. Schon jetzt staubt es hinter den Traktoren stark. Wenn nun noch der starke Ostwind dazukommt, dann wird der aufgewühlte Sand und Staub ordentlich weit geblasen. „Landwirte sollten dringend darauf verzichten in der kommenden Woche auch noch ihre Felder zusätzlich aufzuwühlen. Das erhöht nur noch die Fahr der gefährlichen Staubstürme" warnt Meteorologe Jung.

So wird das Wetter in den kommenden Tagen:

Freitag: viel Sonne, trocken, im Süden zum Nachmittag kurze Gewitter möglich, 13 bis 27 Grad

Samstag: erst freundlich, später im Südwesten Gewitter möglich, 15 bis 28 Grad

Sonntag: im Süden noch Gewitter oder Schauer, sonst trocken 13 bis 25 Grad

Montag: sonnig und trocken, strammer Ostwind, 11 bis 19 Grad

Dienstag: viel Sonne und trocken, starker Ostwind, 11 bis 19 Grad

Mittwoch: Sonnenschein, trocken, starker Wind aus Ost, 15 bis 22 Grad

Donnerstag: sonnig und trocken. 16 bis 24 Grad

Freitag: viel Sonnenschein, trocken, 16 bis 24 Grad

Samstag: viel Sonne, trocken, 17 bis 25 Grad

Sonntag: viel Sonne, trocken, 16 bis 24 Grad

Am gestrigen Donnerstag gab es übrigens wieder einen Sommertag! Die höchste Temperatur wurde mit 25,9 Grad in Geilenkirchen in NRW gemessen, dahinter kam Bad Kreuznach mit 25,8 Grad. Auch heute und morgen kann es wieder einen Sommertag geben, vielleicht auch noch am Sonntag, dann wird es etwas kühler, es bleibt aber extrem sonnig und trocken.

„Ein Ende der Trockenheit ist bis Monatsende nicht in Sicht" erklärt Wetterexperte Jung.