Dominik Jung
Endlich: Rock am Ring beendet - neue Unwetter drohen!
Offenbar erst auf politischen Druck, man entzog einfach für Sonntag die Spielgenehmigung, wurde endlich Rock am Ring abgebrochen. Wetter.net hatte das bereits seit gestern Morgen vehement gefordert. Die Unwettergefahr ist zu groß!Die Gefahr bei Rock am Ring in Sachen Gewitter war groß. Das wusste man bereits schon an den Vortagen. Trotzdem hat man es riskiert und selbst als direkt am erste Tag über 50 Menschen bei einem Gewitter vom Blitz verletzt wurden, kam man nicht auf die Idee das Festival direkt abzubrechen.
Es bedurfte am gestrigen Samstag noch einigen weiteren Unterbrechungen aufgrund von Unwetterwarnungen bis die Veranstalter endlich zur Vernunft gekommen sind. Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom wetter.net (www.wetter.net) hatte bereits am Samstagmorgen dazu aufgefordert Großevents an diesem Wochenende unverzüglich abzubrechen.
Offenbar haben die Mahnungen Wirkung gezeigt und die Veranstalter haben doch noch Vernunft bewiesen. Ich kenne das Festivalgelände in Mendig. Fast nur offene Flächen, für so viele Besuche gibt es bei einem Gewitter keine ausreichenden Schutzmöglichkeiten. Wo sollen die Menschen auch hin? Auf offener Fläche sind Personen damit der bevorzugte Angriffspunkt eines jeden Blitzes. Ob die Veranstalter überhaupt meteorologische Beratung in Anspruch genommen hatten, war ebenfalls nicht so ganz klar. Um 19.30 Uhr gestern Abend wurde auf der Facebookseite de Veranstalters noch geschrieben, dass es um 20.30 Uhr weitergehen sollte, die "Wetterexperten" vor Ort hätten Entwarnung gegeben. Doch keine 20 Minuten später wurden ebenfalls auf der gleichen Facebookseite alle Besucher aufgefordert sich vor einem Unwetter, welches in 15 min aufziehen solle, in Sicherheit zu bringen. Was für ein Chaos. Hier muss zukünftig dringend nachgebessert werden. Echte fachliche meteorologische Beratung ist bei solchen Großevents einfach unverzichtbar und schützt Menschenleben.
Nun ist das Festival beendet worden, offenbar mehr auf politischen Druck hin, denn es wurde den Veranstaltern einfach die Spielgenehmigung für den Sonntag entzogen. Das ist gut so!
Es waren Menschenleben in Gefahr. Nicht auszudenken, wenn während eines Unwetters auch noch eine Massenpanik entstanden wäre! Offenbar lernt man aus der Vergangenheit nur wenig?
Und heute geht es wie erwartet direkt weiter mit den Unwettern. Was die Unwetter gestern wieder zustande gebracht haben, war gruselig. Südlich von Bonn fielen binnen 2 Stunden rund 100 Liter Regen pro Quadratmeter und lösten wahre Sturzbäche aus. Auch im Süden Deutschlands fielen regional binnen kurzer Zeit bis zu 70 Liter Niederschlag pro Quadratmeter.
Heute geht es weiter. Ab dem Mittag schießen wieder verstärkt die Wolken empor. Südlich einer Linie Münsterland-Berlin geht es ab dem Nachmittag wieder so richtig zur Sache. Es drohen starke Gewitter mit Unwetterpotenzial. Hagel, Starkregen und Sturmböen können dabei sein. Ein heftiges Gewitter war bereits am frühen Sonntagmorgen in der Nähe von Nürnberg unterwegs.
GEWITTER GEHEN IM SÜDEN UND SÜDWESTEN WEITER!
Die schlechte Nachricht: der Süden, Westen und Südwesten muss auch am Montag und Dienstag weiterhin auf Unwetterpotential gefasst sein. Die Gewitterluft wird nur im Osten und Norden abgedrängt, doch sonst bleibt sie erstmal weiterhin erhalten.
Auch danach beruhigt sich die Wetterlage offenbar nur kurzzeitig. Besonders nach Süden, Richtung Alpen scheinen in den kommenden beiden Juni-Wochen massive Niederschläge bevorzustehen. Immer wieder berechnen die Wettermodelle dort 250 bis 350 Liter Niederschlag pro Quadratmeter und das nur binnen 10 Tagen. Gerade im Süden scheint damit die Hochwassergefahr bei weitem noch nicht gebannt zu sein.