Gäste
Gewitterfallböe, Tornado, Wasserhose, Staubteufel
Im Zusammenhang mit rotierenden Luftbewegungen werden immer wieder verschiedene Begriffe genannt. Doch was ist der Unterschied zwischen diesen Phänomenen? Wetter.net erklärt Ihnen die Begriffe und das Phänomen.Heftige Gewitter sind oft mit starken Böen verbunden. Besonders schadensträchtig sind so genannte downbursts. Heftige Gewitterfallböen, oft in Sturmstärke, lassen durch ihr plötzliches Auftreten und den zusätzlich von oben erzeugten Druck eine Zone oder Schneise der Verwüstung zurück. Und genau das ist das Problem. Aufgrund der Schadensbilder wird im Nachhinein oft die Vermutung angestellt, ein Tornado wäre durchgezogen.
Tornados, bei uns auch als Großtromben oder Windhosen, in den USA als Twister bezeichnet, stehen ebenfalls im Zusammenhang mit massiven Gewittern, also vertikal sehr mächtigen Wolken. Eine Trichterwolke senkt sich dabei nach unten. In ihr herrscht eine rotierende Luftbewegung in Orkanstärke. Doch erst wenn dieser Rüssel den Boden berührt, also der Touchdown passiert, handelt es sich um einen ausgewachsenen Tornado. Dieser zieht nun eine Schneise der Verwüstung. Sie kann 30 Meter, aber auch 500 Meter breit sein. Je nach Lebensdauer ist sie wenige Meter, aber auch manchmal viele Dutzend Kilometer lang. Es wurden schon Zuggeschwindigkeiten von mehr als 100 km/h beobachtet. Üblicherweise bewegen sie sich aber mit rund 20 bis 40 km/h fort. Glücklicherweise ziehen sie oft über unbewohntes Gebiet, überqueren Wasserflächen, Äcker oder Buschland. Aber wehe, eine Siedlung stellt sich ihrer Zugbahn in den Weg.
Die Gesamtzahl der Tornados beträgt in den USA 1000 bis 1100, in einzelnen Jahren 1500. Vergleichsweise niedrig ist deren Anzahl bei uns. Ihre Zahl liegt bei ca. 25 bis 40 pro Jahr. Im Durchschnitt werden sie bei uns zudem viel seltener massiv. Dennoch gibt es auch bei uns immer wieder Wetterlagen, die ihre Entstehung begünstigen, so auch in den nächsten Tagen.
Entsteht ein solcher Schlauch über Wasser und überquert eine Wasserfläche, dann handelt es sich um eine Wasserhose. Aufgrund des höheren Gewichts von Wasser gegenüber Luft sind Wasserhosen etwas weniger heftig, können aber durchaus auch Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 km/h erreichen und Boote zum Kentern bringen.
Staubteufeln oder Kleintromben ist das Phänomen der wirbelnden Luft mit einem Tornado gemein, mehr aber nicht. Staubteufel haben eine geringe vertikale Mächtigkeit, reichen also nur maximal wenige hundert Meter nach oben und stehen nicht mit massiven, hochreichenden Quellwolken in Zusammenhang. Sie können nur in Ausnahmefällen Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 km/h erreichen, meist liegen diese aber mit rund 50 km/h deutlich darunter. Zwischen wenigen Sekunden und maximal 30 Minuten leben sie und wirbeln. Sie bewegen sich meist wenig. Orografie und Windrichtung bestimmen die Drehrichtung.