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Ist das Klima noch zu retten?
Derzeit sitzen wieder viele Menschen in einer Konferenz zusammen. Der Weltklimagipfel tagt in Paris, selten kamen so viele Staatsoberhäupter und Regierungschefs zusammen. Wo sollten die Ergebnisse hinführen?Das Klima ändert sich, die Erde wird wärmer. Fakt ist, dass in den letzten 100 Jahren die Mitteltemperatur um etwas über 1 Kelvin (also ein 1 Grad) gestiegen ist. Eine Feinanalyse zeigt auch, dass vor allem die letzten Jahre immer wärmer werden. Zwar wird die Erwärmung immer wieder mal für kurze Zeit gestoppt, doch das Jahr 2015 wird als das wärmste Jahr aller Zeiten (solange man die Temperaturen weltweit erfasst) in die Geschichte eingehen. Und auch aktuell liegen die Mitteltemperaturen weltweit um 0,47 Grad über dem 30-jährigen Mittel. Am wärmsten ist es über dem östlichen Pazifik, wo es eine Temperaturabweichung von mehr als 1,2 Grad gibt. Dafür verantwortlich ist einerseits der El-Nino-Effekt, denn wir haben seit einigen Monaten ein sehr starkes El-Nino-Ereignis, andererseits pusten wir Menschen aber auch immer mehr Treibhausgase in die Luft. Wie im Treibhaus sind diese dafür verantwortlich, dass die Sonnenenergie die Erde erreichen kann, die Ausstrahlung jedoch gedämpft wird. Wie, als ob man in einem Treibhaus bei Sonnenhöchststand die Fenster zulässt. Diese Erwärmung und das Abschmelzen von Gletschern führen auch dazu, dass der Meeresspiegel um etwa 3 mm im Jahr steigt
Zu etwa 25 Prozent sind Auto-, Schiff-, und Flugverkehr für die Erwärmung verantwortlich. Den Rest teilen sich Heizung und Industrie, wo bei Verbrennung fossiler Energieträger das Treibhausgas CO2 freigesetzt wird.
Legen wir den Fokus auf CO2, so müssten die Konferenzteilnehmer eigentlich für eine Einschränkung des Verkehrs, der Heizung und der Wirtschaft plädieren. Doch wer wagt es schon, das Autofahren zu verbieten, den Urlaubsflug zu streichen oder die Kreuzfahrten zu untersagen. Zusätzlich müsste der Wirtschaft ihren Energieverbrauch mit fossilen Brennstoffen verboten werden.
All dies sind Forderungen, die unserem Lebensstil widersprechen, also wird es keine konkreten Ergebnisse am Schluss der Konferenz geben können.
Nach dem Motto, alle Menschen sind gleich, müssten wir Europäer und Nordamerikaner zugunsten der zweiten und dritten Welt das Autofahren reduzieren, damit im Kongo oder Mali genau so viele Audi. Daimler-Benz oder Porsche fahren können wie bei uns.
Ob das in der einen Welt, die ja nur ein Dorf ist, geht??
Da dies nicht gehen kann, werden weltweite Spannungen anhalten beziehungsweise sich verschärfen. Ergebnisse sind unter anderem Migrationsbewegungen zu den Orten hin, an denen es sich besser leben lässt.