Der Oktober 2024 ist vorbei, und mit ihm ein weiterer Monat im Herbst, der geprägt war von ungewöhnlichen Wetterbedingungen. Während die Temperaturen vielerorts höher lagen als üblich, war die Niederschlagsmenge nahezu durchschnittlich. Die Verteilung der Sonnenstunden zeigte hingegen eine deutliche Teilung zwischen Nord- und Süddeutschland. Zeit für ein Fazit: Wie war der Oktober 2024 wirklich?
Ein wärmerer Oktober als im langjährigen Mittel
Der Oktober 2024 war in Deutschland insgesamt zu warm. Mit einer deutschlandweit gemittelten Temperatur von 11,04 Grad Celsius lag er um 1,63 Grad über dem langjährigen Mittelwert (1991-2020). Besonders im Süden war die Abweichung deutlich spürbar, wo die Temperaturen häufiger über den Durchschnittswerten lagen. Im Norden hingegen waren die Abweichungen im Vergleich zum Süden etwas geringer, dennoch war auch hier der Oktober wärmer als gewöhnlich.
Diese Temperaturentwicklung passt in die allgemeine Erwärmungstendenz, die Deutschland seit einigen Jahren erlebt. Warme Herbsttage, die noch sommerliche Züge annehmen, sind keine Seltenheit mehr. Auch der Oktober 2024 reiht sich somit in die Serie milder Herbstmonate ein, die immer wieder überraschen und die Auswirkungen des Klimawandels vor Augen führen.
Niederschlag fast im Durchschnitt, aber regionale Unterschiede
In Bezug auf den Niederschlag zeigte sich der Oktober 2024 weniger extrem. Mit einer Niederschlagsmenge von durchschnittlich 60,56 Litern pro Quadratmeter entsprach der Monat 94,70 % des langjährigen Mittels und war damit nur minimal trockener als üblich. Dennoch gab es regionale Unterschiede: Der Osten Deutschlands, der äußerste Nordwesten und Teile Bayerns verzeichneten die trockensten Bedingungen, während sich in anderen Teilen des Landes die Niederschläge gleichmäßig verteilten.
Besonders in den Regionen, die trockener blieben, könnte sich die geringe Niederschlagsmenge auf die Bodenfeuchtigkeit und Wasserreserven auswirken. Insbesondere die Böden im Osten Deutschlands sind durch die vergangenen Jahre, in denen immer wieder Trockenheit herrschte, empfindlicher gegenüber Niederschlagsmangel geworden.
Sonnenstunden: Ein trüber Süden, ein sonniger Norden
Ein weiteres markantes Merkmal des Oktobers 2024 waren die Sonnenstunden. Mit insgesamt 98,34 Sonnenstunden wurde das Soll nur zu 89,35 % erreicht. Besonders die Südhälfte Deutschlands verzeichnete dabei trübere Tage, oft aufgrund hartnäckiger Nebelfelder, die die Sonnenstrahlen abschirmten. Der Norden Deutschlands hingegen erlebte im Vergleich deutlich sonnigere Tage, was eine fast gegensätzliche Wettersituation zwischen den beiden Regionen schuf.
Die Unterschiede in den Sonnenstunden zeigten sich vor allem an den trüben Tagen im Süden, die den typischen "Novembercharakter" bereits im Oktober spürbar machten. Auch dies verdeutlicht, wie variabel das Herbstwetter in Deutschland ausfallen kann, je nach Region und Wetterlage.
Fazit: Ein abwechslungsreicher, milder und teils trüber Oktober
Der Oktober 2024 bot eine spannende Mischung aus zu warmen Temperaturen, beinahe durchschnittlichen Niederschlägen und einem deutlichen Gegensatz bei den Sonnenstunden. Besonders auffällig war die Trennung in eine trübere Südhälfte und eine vergleichsweise sonnige Nordhälfte, was zeigt, wie unterschiedlich der Herbst in Deutschland verlaufen kann.