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Wettermessungen in Nepal laufen wieder an
Das schwere Erdbeben am vergangenen Samstag hat das Leben in Nepal schlagartig verändert: tausende Menschen kamen ums Leben, Weltkulturerbestätten wurden zerstört. Auch die Übermittlung der Wetterdaten geriet ins Stocken.So waren über mehrere Tage nur wenige Wetterparameter der nepalesischen Wetterstationen bekannt, insbesondere Minimum- und Maximumtemperatur sowie Wetterzustand. Mittels Radar- und Satellitenbildern konnte man sich immerhin einen Überblick über das aktuelle Wettergeschehen verschaffen, doch auf detaillierte Stationsmeldungen musste verzichtet werden. Jetzt sind die Messungen und Übermittlungen der Daten wieder angelaufen und global abrufbar.
Neben den durch die Erdbeben verursachten menschlichen Tragödien und den infrastrukturellen Problemen kamen in den vergangenen Tagen auch noch kräftige Regenschauer und Gewitter hinzu. Ein Blick auf das aktuelle Satellitenbild zeigt, dass sich kleinere Wolken- und Schauercluster vor allem über der Mitte Nepals befinden. Damit waren und sind gebietsweise starke Regengüsse verbunden, wie auch die Wettermeldungen einiger Stationen zeigen: In Bhairahawa fielen innerhalb von 24 Stunden 44 Liter Regen pro Quadratmeter, in Simara 37 Liter, in Dang 18 Liter, in Pokhara 15 Liter und in Okhaldhunga und Taplejung jeweils 9 Liter. Die Hauptstadt Kathmandu bekam dagegen nur 3 Liter Regen ab. Da sich durch die Erdbeben vielerorts Gestein gelöst hat, sind selbst vergleichsweise geringe Regenmengen nicht unbedenklich, weil sich gefährliche Schlammlawinen entwickeln können. Es bleibt zu hoffen, dass hierdurch nicht noch größere Schäden im arg gebeutelten Nepal entstehen und die Menschen endlich zur Ruhe kommen können.