Der meteorologische Winter 2025/2026 ist bereits ein paar Tage alt, und damit bietet sich ein schöner Moment, um auf den Herbst 2025 zurückzublicken. Dieser präsentierte sich äußerst abwechslungsreich: Starkregen, Nebel, ungewöhnliche Wärme und schließlich der erste Polarluftvorstoß mit Schnee – all das prägte die vergangenen drei Monate und machte den Herbst zu einem witterungsmäßig vielschichtigen Kapitel des Jahres.
Zu Beginn zeigte sich der Herbst noch einmal von seiner warmen Seite. Besonders der 20. September stach mit einem echten Hitzetag hervor und markierte den letzten kräftigen Lebenshauch des Sommers. Doch schon kurz darauf – zum Ende des Monats – stellte sich der erste deutliche Temperaturrückgang ein. Der Oktober verlief insgesamt eher ruhig, mit einem stetigen, fast schon klassischen Absinken der Temperaturen. Auch der November führte dies zunächst fort, bevor in der zweiten Monatshälfte polare Kaltluft nach Deutschland gelangte und vielerorts für die ersten Schneefälle des Winterhalbjahres sorgte.
In der Temperaturbilanz erreichte der Herbst 2025 eine Mitteltemperatur von 9,85 Grad. Das entspricht einer Abweichung von +0,48 Grad gegenüber dem klimatologischen Mittel von 1991 bis 2020. Damit war dieser Herbst nur leicht zu warm und fast schon durchschnittlich – ein durchaus bemerkenswerter Befund, da die vergangenen Herbste ausnahmslos deutlich milder verliefen. Erst das Jahr 2017 muss man bemühen, um einen kühleren Herbst zu finden. Regional zeigte sich ein differenziertes Bild: Während der Nordwesten und Westen leicht überdurchschnittliche Werte verzeichneten, blieben südliche Regionen und viele Flussniederungen aufgrund von Nebel und Hochnebel vergleichsweise kühl. In den höheren Lagen hingegen waren die positiven Abweichungen spürbarer.
Beim Niederschlag zeigte sich wie so oft eine große räumliche Uneinheitlichkeit. Insgesamt fielen deutschlandweit 203,42 Liter pro Quadratmeter, was 108,16 Prozent des Solls entspricht – also ein leicht zu nasser Herbst. Besonders niederschlagsreich war es im Südwesten, in Teilen Nordbayerns, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, im äußersten Nordwesten und punktuell auch im Osten. Deutlich trockener blieb es dagegen in der westlichen und nördlichen Mitte Deutschlands sowie im äußersten Südosten, insbesondere Niederbayern. Während September und Oktober das Niederschlagsmittel nach oben zogen, fiel der November eher trocken aus und stach somit aus dem Muster heraus.
Auch beim Sonnenschein setzte sich diese leicht unterdurchschnittliche Tendenz fort. Mit 307,75 Sonnenstunden wurden 95,98 Prozent des langjährigen Mittels erreicht, womit der Herbst nahezu durchschnittlich ausfiel. Der Blick auf die Monatsverteilung zeigt jedoch deutliche Unterschiede: Im September dominierte der Sonnenschein in der Nordhälfte, während der Süden trüber blieb. Der Oktober brachte dann verbreitet sehr wenig Sonne, abgesehen vom Südwesten, der deutlich besser davorkam. Der November hingegen überraschte noch einmal mit vielen sonnigen Stunden, begünstigt durch meist trockenes und ruhiges Wetter.
Alles in allem präsentierte sich der Herbst 2025 als eine Jahreszeit voller Facetten – mit sommerlichen Ausreißern, grauen Nebeltagen, nassen Wetterlagen und dem ersten Gruß des Winters. Trotz mancher markanter Ereignisse fiel er im Gesamtbild fast überraschend normal aus und setzte damit einen Kontrast zu den außergewöhnlich milden Herbsten der letzten Jahre.