Simon Schöfl
Dürre vorbei?
Die letzten Tage verliefen sehr durchwachsen – und erinnerten dabei eher an den Spätherbst: Bei kühlem Wind gab es immer wieder kräftige Regenschauer, dazwischen fiel anhaltender Regen. Wurde dadurch die große Dürre aus dem Frühjahr beendet? Wir werfen einen Blick auf den Dürremonitor.
Trockenes Frühjahr
Im Frühjahr 2025 haben wir eine außergewöhnliche Dürre erlebt – es zählt zu den trockensten der letzten Jahrzehnte. Besonders auffällig war der März: In vielen Teilen des Landes fiel fast kein Niederschlag. Das trockene Wetter setzte sich auch im April fort, viele Regionen blieben weit unter dem klimatologischen Mittel. Auch im Mai gab es eine wochenlange Trockenphase. Die Folge: Flüsse führten Niedrigwasser, Böden trockneten bis in tiefere Schichten aus, was zu Stress für Vegetation und Landwirtschaft führte. Der Bodensee hatte zwischendurch extremes Niedrigwasser.
Juni schlägt eine andere Bahn ein
Im Juni kam dann das Regenwetter zurück und sorgte verbreitet für eine Entspannung bei der Bodenfeuchte. So ist aktuell die Situation in den oberen Schichten – aufgrund der regelmäßigen Regenschauer und des kühlen Wetters – wieder zufriedenstellend für Pflanzen und die Landwirtschaft, besonders in den Mittelgebirgen und im Süden. Trocken bleibt es jedoch weiterhin in den Flussebenen wie im Rhein-Neckarraum oder in Franken sowie generell im Osten.
Tiefere Bodenschichten weiterhin Dürre
In den tieferen Bodenschichten ist von der nassen Phase der letzten Woche noch nichts zu spüren. Hier braucht es länger anhaltend feuchte Witterung, um für eine Entspannung zu sorgen. Somit bleibt die Dürresituation für tiefer wurzelnde Bäume und für den Grundwasserspiegel weiterhin kritisch, während man in der Landwirtschaft, wo besonders die oberen Bodenschichten von Bedeutung sind, aufatmen konnte.
Ob sich das wechselhafte Wetter der letzten zwei Wochen weiterhin im Sommer durchsetzen wird, oder ob wir in alte Muster aus dem Frühling zurückfallen, bleibt abzuwarten. Zwar erwartet uns in den nächsten Tagen wieder trockenes und teils heißes Wetter, jedoch steigt dabei die Gewitterneigung, sodass regional weiterhin Regen fallen könnte. Eine Entspannung der tieferen Bodenschichten scheint aber bei der aktuellen Wetterlage nicht in Sicht, und ist im aufkommenden Hochsommer generell unwahrscheinlich.