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Erneuter Vulkanausbruch auf Island

Seit dem 3. August strömt auf der Halbinsel Reykjanesskagi in Island, südwestlich und unweit von der Hauptstadt Reykjavik, Lava aus der Erde.

Für den Ausbruch gab schon mehrere Anzeichen. Zum einen kam es in den Wochen zuvor zu Erdbebenschwärmen, die am 31. Juli in einem stärkeren Beben von der Stärke 5,7 (Mg.) mündeten. Dann war es nur noch eine Frage der Zeit, bis es zum Ausbruch kommt. Keine drei Tage später bildete sich eine Lavaspalte, 1,5 km nördlich des Bergs Stóri-Hrútur. Das Ausbruchsgebiet liegt unweit des bereits bekannten Vulkansystems Fagradalsfjall, wo es im letzten Jahr über mehrere Monate von März bis September 2021 zu einem Ausbruch kam. Bemerkenswert ist, dass auf dieser Halbinsel 800 Jahre zuvor kein Ausbruch beobachtet wurde.

Bewohner sind durch den Ausbruch aktuell nicht gefährdet, da sich der Vulkan in einem unbesiedelten Gebiet befindet. Ebenso handelt es sich nicht um einen explosiven Ausbruch, sondern um einen effusiven Ausbruch, bei dem relativ langsam Lava aus dem Krater herausläuft. Morphologisch wird sich die Lava zunächst im Krater und umliegenden Tälern sammeln. Kritische Infrastruktur, wie die Straße zum internationalen Flughafen von Reykjavik, scheint zunächst nicht betroffen zu sein. Geophysiker gehen aber davon aus, dass der Ausbruch noch lange anhalten könnte und sich in der Region mittel- bis langfristig ein neuer Schildvulkan bildet. Die Region könnte also auch in nächster Zeit mit dieser, oder auch zukünftigen Eruptionen, zu tun haben.