wetter.net

Herbstbilanz: Von Spätsommer bis Flockenwirbel

Der Herbst hatte vieles zu bieten! Von spätsommerlicher Hitze zu Schnee und Frost sowie stürmischen Episoden war alles dabei.

Im September startete der Herbst spätsommerlich! Die langen sonnigen und heißen Phasen, welche wir im Sommer vergeblich gesucht haben, fanden im September statt. Eine ungewöhnlich späte Hitzewelle bescherte uns hochsommerliche Werte über 30 Grad und zur Monatsmitte einige Hitzerekorde. Der sonnige Altweibersommer hielt sich lange, wodurch der Rekord-September zu warm und viel zu trocken ausfiel. Erst in der zweiten Septemberhälfte übernahm der Herbst immer mehr die Oberhand und verregnete beispielsweise den Wiesn-Auftakt in München.

Der Oktober zeigt sich im Anschluss dafür umso herbstlicher. Vom Goldenen Oktober spürte man wenig. Oftmals blieb es neblig-trüb in Deutschland. Ein stabiles Hochdruckgebiet setzte sich über Skandinavien fest und schickte kühle Luft aus Nordosten zu uns. Der zweite Herbstmonat war daher zu kühl und brachte wenig Sonnenschein. Damit war der Oktober der erste Monat im Jahr 2016 der kühler als normal ausfiel!

Im November machte sich dann gleich zu Beginn polare Kaltluft breit und sorgte für die ersten Schneefälle im Flachland. In Boizenburg an der Elbe kamen sogar 19 Zentimeter Schnee zusammen! Zur Monatsmitte wurde die Kaltluft aus Deutschland verdrängt. Dies ging allerdings mit einer teils unwetterartigen Glatteislage zu Ende! Die Straßenverhältnisse waren demnach schon an einigen Tagen im November winterlich. Mit den Sturmtiefs Mirja und Nannette wurde es daraufhin ungemütlich. Im Vorfeld der Tiefdruckgebiete stellte sich an den Alpen eine kräftige Föhnsituation ein. Bei bis zu 21 Grad kamen hier fast schon Frühlingsgefühle auf und lokale Temperaturrekorde wurden gebrochen. Dennoch verlief auch der November leicht zu kühl, aber sonnig.

Insgesamt war der Herbst 2016 nach Auswertung der Stationen des Deutschen Wetterdienstes 1 Grad wärmer als die gültige Referenzperiode zwischen 1961 und 1990 aus. Im Vergleich zum Klimamittel von 1982 bis 2010 verliefen die Herbstmonate 0,8 Grad zu warm. Gleichzeitig war der Herbst zu trocken, was größtenteils dem spätsommerlichen September zuzuschreiben ist. Von der Sonne wurden wir verwöhnt: Über Deutschland gemittelt wurden 107 Prozent der üblichen Sonnenscheindauer erzielt.