Gäste
Sieben Tote und Millionenschäden durch Orkan Xavier
Sturmtief Xavier setzte vor allem dem Norden und Osten Deutschlands zu. Verbreitet kam es zu Sturmböen, im Norden zu orkanartigen Böen, in Berlin sogar zu Orkanböen. Sieben Tote sind zu beklagen, und die Schäden sind erheblich.
Sturmtief Xavier wurde in der zweiten Tageshälfte immer stärker. Nachdem in der Region zwischen Hamburg und Hannover am späten Mittag bereits mehr als 100 km/h, am Flugplatz Hannover sogar 115 km/h gemessen worden waren, übertraf Berlin diese Marke am Nachmittag noch und registrierte satte 122 km/h, also mit 12 Beaufort volle Orkanstärke.
Besonders umstürzende Bäume haben dabei nach vorläufigen Zahlen mindestens sieben Menschen das Leben gekostet. Die meisten Menschen erwischte es dabei im Auto. Einige Bäume fielen auch auf Stromleitungen oder auf die Schienen. Die Bahn setzte ihren Fahrplan aus und auch an den Flughäfen von Hamburg, Hannover und Berlin gab es Verzögerungen.
Aber auch in anderen Regionen traten bis ins Flachland zumindest Sturmböen auf. Stuttgart Flughafen und Nörvenich lieferten 79 km/h, München 83 km/h, Erfurt 87 km/h und Leipzig sogar 97 km/h, ebenso Rheine. Böen über 100 km/h traten in einem Streifen von Ostfriesland und dem nördlichen Münsterland über die Region zwischen Hamburg und Hannover bis nach Brandenburg und Berlin verbreitet auf.
Im Gegenzug waren die Regenfälle weniger ergiebig und verbreitet als erwartet. Dennoch waren Technisches Hilfswerk und Feuerwehr pausenlos im Einsatz, um das Straßennetz wieder befahrbar zu machen.
Ob während des heutigen Freitags wieder alle Bahnstrecken im Norden und Osten unseres Landes freigegeben werden können, bleibt abzuwarten, so die Meteorologen von wetter.net. Ein neuer Sturm in diesem Ausmaß ist vorerst nicht in Sicht.
Ursache für die Orkanböen war die ungewöhnlich südliche Zugbahn, die Xavier über den Nordwesten, Norden und Osten Deutschlands führte. Dabei verstärkte sich das Sturmtief weiter und wurde zum Orkantief. Gleichzeitig lag weiter westlich, aber relativ nahe ein Hoch, so dass ein massives Druckgefälle entstand.