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Nach Erdrutsch bedroht Stausee Nepal und Indien

Am Wochenende hat in Nepal ein gewaltiger Erdrutsch ein ganzes Tal und zahlreiche Menschen unter sich begraben. Durch die Erd- und Steinmassen wurde ein Fluss zu einem riesigen See aufgestaut, der jetzt massiv Probleme macht.156 Menschen wurden bislang in Nepal durch den Erdrutsch für tot erklärt, allerdings wurden nur 34 Menschen geborgen. Die Geröllmassen sind so enorm, dass es für die vermissten Menschen aber kaum noch Hoffnung gibt.

Rund 90 Kilometer östlich von Kathmandu rutsche in der Nacht auf Samstag ein ganzer Berghang weg und begrub ein Dorf unter sich. Die freigesetzten Stein- und Erdmassen rollten in den naheliegenden Fluss Sunkoshi und bildeten einen etwa drei Kilometer langen Stausee. Mittlerweile hat sich das Wasser bedrohlich auf- und zurückgestaut, der ungewollte Stausee entwickelt sich zu einer tickenden Zeitbombe. Denn je mehr Wasser auf den Damm drückt, umso wahrscheinlicher ist es, dass sich urplötzlich die Wassermassen talabwärts bewegen. Eine wahnsinnige Flutwelle wird befürchtet. Deshalb laufen Überlegungen, ob der künstliche Damm kontrolliert gesprengt werden soll, um den Druck vom Damm zu nehmen. Aber auch das ist nicht risikofrei. Schließlich fließt der Fluss nicht nur durch Nepal, sondern weiter bis nach Indien und könnte dort mehrere zehntausend Menschen gefährden. Vorsorglich verließen bereits 34.000 Menschen ihre Häuser. Betroffen ist derzeit auch die Arniko-Fernstraße, die von Nepal nach Tibet führt und so das Land mit China verbindet. Sie wurde vorübergehend geschlossen, so wetter.net.