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Oktobersturm mit Nebenwirkungen
Ex-Hurrikan Gonzalo legt uns ein Ei ins Nest. Der bisher überaus milde Oktober bekommt eine kurze, aber spürbare Delle. Zudem fegen Sturmböen über uns hinweg, besonders in der Südwesthälfte.Die Wetterküche bei uns gerät gerade außer Rand und Band. Ursache für das heranziehende Ungemach ist ein ausgeprägtes Kältegebiet in höheren Luftschichten. Dieses wandert aktuell über Schottland und die Nordsee südostwärts. Bereits in den Nachmittags- und Abendstunden löst es sich von seinem Ursprungsgebiet im grönländisch-isländischen Raum ab und beginnt sein Eigenleben als Höhentief. Dabei überquert es Mitteleuropa abends und nachts nach Südosten. Die frühwinterliche kalte Luft in der Höhe trifft dabei auf die relativ milde Luft in Bodennähe. Das hat massive Regengüsse, Gewitter und Sturmböen zur Folge.
Gleichzeitig bewegt sich in der zweiten Tageshälfte des Dienstags das zugehörige Tief am Boden über der nördlichen Nordsee langsam südostwärts und dehnt sich zudem abends und nachts in Richtung Polen aus. Am Mittwoch ist es über dem nordöstlichen und östlichen Mitteleuropa angekommen und hat sich bis zum westlichen Schwarzmeerraum ausgedehnt. Mit nördlichen Winden fegt daher in der Nacht zum Mittwoch und am Mittwoch mit Macht sehr kühle Luft aus polaren Breiten über uns hinweg weiter in Richtung Südosteuropa.
Das hat besonders im Süden unseres Landes schon in der Nacht auf Mittwoch einen Temperatursturz zur Folge. Die Schneefallgrenze sinkt in den südlichen und östlichen Mittelgebirgen sowie an den Alpen während der Nacht auf 800 bis 600 Meter, ein Wintereinbruch steht uns in den Mittelgebirgen und an den Alpen bevor. Um Winterreifen kommen wir daher in den genannten Gebieten nicht umhin, warnt das Team von wetter.net.
Am Mittwoch stellt sich ungemütliches Wetter mit starken bis stürmischen Böen aus West bis Nordwest ein. Teils kräftige Schauer und örtliche Graupelgewitter gesellen sich hinzu. Die Schneefallgrenze liegt bei 700 bis 900 Metern. Lichtblicke sind meist nur von kurzer Dauer. Am Donnerstag beruhigt sich das Wetter dann wieder, der Spuk ist vorbei.