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Polartag – wenn die Sonne nicht untergeht

Die Tage mit der längsten Sonnenscheindauer stehen vor der Tür und markieren in vielen nord- und mitteleuropäischen Ländern den Auftakt zum Sommer. Während bei uns die nächtliche Dunkelheit 6 Stunden dauert, herrscht am Nordpol Polartag.

Von einem Polartag spricht man in den Polargebieten, wenn die Sonne innerhalb eines Tages nicht unter den Horizont sinkt. Es bleibt also größtenteils hell mit nur einer geringen Dämmerungsphase. Ein Beispiel dafür liefert das norwegische Hammerfest ganz im Norden des Landes: Dort gibt es in den kommenden Tagen keinen Sonnenauf- und –untergang. Auch im russischen Murmansk an der Barentssee herrscht derzeit Polartag oder – wie sie auch bezeichnet werden – „Weiße Nächte". Diese Bezeichnung wird vor allem im russischsprachigen Raum verwendet und bezieht sich auf die Gebiete zwischen 57 Grad nördlicher Breite und dem Nordpol.

Im isländischen Reykjavik geht die Sonne zwar sichtbar auf und unter, doch eine Dämmerung gibt es hier ebenfalls kaum. In Bergen (Norwegen) beträgt die Dämmerungsphase gerade mal eine Stunde. Die Orte mit der längsten Helligkeitsphase in Deutschland liegen auf Sylt. Hier endet die Dämmerung in der kommenden Woche um 23 Uhr und beginnt um 10 vor 4. Dem gegenüber steht das bayerische Berchtesgaden, wo die Dämmerung bereits um 10 vor 22 Uhr endet und erst gegen halb 5 Uhr morgens beginnt. Auch im bayerischen Oberstdorf bleibt es länger dunkel; hier dämmert es um Viertel vor 5 und um 22 Uhr ist die Dämmerung zu Ende.