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Schlammfluten mit mehr als 150 Toten in Kolumbien
Die Schreckensmeldungen aus Südamerika nehmen kein Ende. Diesmal hat es Kolumbien getroffen. Sintflutartige Regenfälle haben für reißende Flüsse und Schlammfluten gesorgt und unzählige Menschen unter sich begraben. Ganze Ortsteile wurden zerstört.
Nach verheerenden Regenfällen sind in Kolumbien einige Flüsse binnen kürzester Zeit über die Ufer getreten und haben Schlammlawinen ausgelöst. Schlammfluten überraschten die Menschen in den Nachtstunden und rissen alles mit, was sich ihnen in den Weg stellte. Am schlimmsten hat es die Stadt Mocoa im Südwesten des Landes getroffen, die rund 35.000 Einwohner ohne und 42.000 Einwohner mit den umliegenden Dörfern zählt. Nach Berichten von Behörden vor Ort sollen mindestens 17 Stadtteile von den Wasser- und Schlammmassen betroffen sein, einige von ihnen wurden völlig verwüstet.
Medienberichten zufolge sind mindestens 150 Menschen den Fluten und Schlammmassen zum Opfer gefallen, Tendenz steigend. Wie viele Menschen noch in oder unter ihren Häusern oder unter den Schlammfluten begraben sind, ist fraglich. Unvorstellbare Massen an Schlamm, Geröll und Trümmern müssen nun mit schwerem Gerät aus dem Weg geräumt werden, die Rettungskräfte sind im Dauereinsatz. Einige Menschen kletterten auf ihre Dächer, um den steigenden Flusspegeln zu entkommen und konnten von Hubschraubern gerettet werden. Durch die Stadt fließt der gleichnamige Fluss. Er war samt seiner drei Zuflüsse nach sintflutartigen Regenfällen außer Rand und Band geraten. Die Region befindet sich etwas nördlich der Grenze zu Ecuador.
Die Ereignisse können als eine Art Nachwirkung des extrem ausgeprägten Wetterphänomens El Nino von 2015 und seiner Gegenspielerin La Nina 2016 gewertet werden. Den Prozess kann man sich wie ein zu stark angestoßenes Pendel vorstellen, das in beide Richtungen enorm ausgeschlagen hat und nun erst wieder sein mittiges Gleichgewicht finden muss. Weitere Extremereignisse rund um den Pazifik als Folge der beiden gegensätzlichen Wetterphänomene sind auch weiterhin zu befürchten, so das Team von wetter.net.