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Von Schneechaos bis knapp 20 Grad – Rückblick auf den Winter 2024/25

Der meteorologische Winter ist zu Ende: Zeit um diesen noch einmal Revue passieren zu lassen. Bei Anbetracht der aktuellen Vorhersage für die kommenden Tage ist unschwer zu erkennen, dass es mit den Temperaturen wieder nach oben geht und auch die Sonne viele Wolkenlücken findet. Doch wie lässt sich der vergangene Winter in die meteorologische Zeitreihe einordnen?

Dezember dümpelte vor sich hin

Nach einem ersten kalten Abschnitt Ende November mit viel Nebel startete der Dezember mit durchwachsenem Wetter und eher durchschnittlichen Temperaturen. Im zweiten Monatsdrittel setzte sich schließlich eine eingefahrene Hochdrucklage durch. Somit fiel kaum Niederschlag, allerdings zeigte sich auch die Sonne nur selten. Nach einigen Tagen mit frostigen Temperaturen aber kaum Schnee setzte auch in diesem Winter einige Tage vor den Feiertagen das altbekannte „Weihnachtstauwetter" ein. Auch wenn es am Heiligen Abend wieder etwas kälter wurde, fiel nur in den Mittelgebirgen ein wenig Schnee. Für 95 Prozent der deutschen Bevölkerung hieß es jedoch: Grüne Weihnachten! Der Jahreswechsel präsentierte sich schließlich mit einer ruhigen Inversionslage mit Hochnebel und kalten Temperaturen im Tiefland. Auf den Berggipfeln zeigte sich bei milden Temperaturen hingegen häufig die Sonne. Insgesamt war der Monat etwa 1 Grad über dem Klimamittel von 1991 bis 2020 und mit 79 Prozent der Niederschlagsmenge etwas zu trocken.

Januar mit längerer winterlichen Phase für viele und einem sehr milden Finale

Nach einer ruhigeren Phase schlug der Winter am Wochenende vor dem Dreikönigstag für kurze Zeit fast überall zu. Selbst in den mildesten Regionen fielen in wenigen Stunden bis zu 10cm Neuschnee. Allerdings setzte bereits kurze Zeit später kräftiges Tauwetter mit Werten über 15 Grad ein, sodass der Schnee schnell wieder verschwand. Mit einer scharfen Luftmassengrenze wechselte sich in den Tagen darauf ständig winterliche Luft mit sehr milden Luftmassen ab, bis sich die Kaltluft überall durchsetzen konnte. Über die Monatsmitte war es somit verbreitet frostig kalt und regional konnte sich über ein bis zwei Wochen eine Schneedecke halten. Im letzten Monatsdrittel setzte sich jedoch eine große Milderung aus Südwesten durch und brachte Spitzenwerte bis zu 17 Grad am Rhein. Somit war auch der Januar am Ende über 1 Grad zu warm und mit 135 Prozent fiel etwas mehr Niederschlag als üblich.

Der Februar kommt mit eisigen Nächten und den ersten Vorboten des Frühlings

Der Februar präsentierte sich in den ersten Tagen recht unspektakulär mit viel Hochdruck und entsprechend kalten Temperaturen unter Hochnebel. Nach ein paar milderen Tagen wurde es in der Mitte des Monats nochmal richtig kalt. Im Osten wurden in den Nächten mit knapp minus 20 Grad die kältesten Temperaturen des Winters gemessen. Auch in den übrigen Landesteilen war es frostig kalt und gerade in der Nordosthälfte fielen teils erhebliche Schneemengen. So bekam z.B. auch Berlin 15cm Neuschnee. Ähnlich wie im Januar, wurde es zum Monatsende dann wieder richtig frühlingshaft. Bei Höchstwerten von bis zu 18 Grad und viel Sonne wurde der Schnee – falls denn welcher lag – förmlich weggedampft. Der letzte Wintermonat entsprach letztendlich in etwa dem Temperaturniveau des neuen Klimamittels von 1991 bis 2020 und fiel mit nur 45 Prozent des Niederschlags außerordentlich trocken aus.

Fazit: Etwas wärmer und sonniger als im Mittel – aber alles im Rahmen

Am Ende ordnet sich der Winter 2024/25 ebenfalls in die Reihe der zu warmen Winter ein, die seit nun 14 Jahren ununterbrochen ist. Allerdings ist er mit einer positiven Abweichung von „nur" einem Grad zum Mittel von 1991 bis 2020 im Vergleich zu den vergangenen Wintern etwas kälter gewesen. Mit 89 Prozent des Niederschlagssolls war er zudem leicht zu trocken, was an den vielen Hochdrucklagen liegt und lag mit 115 Prozent der normalen Sonnenscheindauer sogar etwas über dem Schnitt. Insgesamt bleibt der diesjährige Winter also ein recht unauffälliger Kandidat in der langjährigen Zeitreihe.