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Vor genau einem Jahr: 10 Tage Frühsommer

Der diesjährige April zeigte sich, nach anfänglich ein paar sehr milden Tagen, schnell von seiner winterlichsten Seite. Doch in den letzten Jahren war das deutlich anders, der April entpuppte sich besonders im Süden schon fast als Sommermonat, mit durchschnittlichen Höchsttemperaturen über 20 Grad und vielen Sommertagen.

Die aktuelle kühle Phase ist hingegen das andere Extrem. Klar, zu typischem Aprilwetter gehören auch mal kühle Temperaturen und Schauer, die mal Flocken und Graupel bringen. Doch die aktuelle Phase hebt sich nochmal davon ab: Mitteleuropa bekam die kältesten Luftmassen, die hier aus nördlichen Gefilden möglich sind. In der Folge gab und gibt es selbst im Flachland Schneefall an mehreren Tagen am Stück, zum Teil ist dieser liegen geblieben mit entsprechenden Verkehrsbehinderungen. Solche Bedingungen sind selbst im tiefsten Winter selten bei uns (geworden), zumindest im Westen. Dazu ist auch die Dauer bemerkenswert: Die Wetterlage hält sich standhaft, zwar gibt es zeitweise etwas wärmere Temperaturen in den nächsten Tagen, aber auch im Trend sieht es weiterhin stark unterkühlt aus und selbst der Schnee ist noch nicht vom Tisch. Somit hätte dieser Monat tatsächlich das Potential, als unterdurchschnittlich auszufallen, sofern uns Ende des Monats nicht plötzlich ein sommerlicher Durchbruch bevorsteht. Denn diesen gab es in den letzten 3 Jahren im April häufig:

Vor genau einem Jahr gab es bundesweit Temperaturen zwischen 20 und 26 Grad, und auch wenn es im Norden schnell wieder kühler wurde, so konnte sich im Südwesten das warme Wetter fast 10 Tage lang halten.

Noch wärmer was es 2018, in den wärmsten Orten lag die durchschnittliche Höchsttemperatur bei bis zu 22 Grad. Zum Vergleich: Das würde einem normalen Juli oder August in Hamburg entsprechen.

Der Rückblick zeigt also sehr gut, wie stark die Schwankungen von Jahr zu Jahr sein können. 2019 gab es zum Beispiel nach einem ebenfalls eher sommerlichen April einen stark unterkühlten Mai, welcher fast keinen Sommertag brachte (der April zuvor immerhin bis zu 6 Sommertage am Oberrhein) und sogar nochmal Schnee in den Mittelgebirgen und Flocken teils ganz runter! Man sieht also, selbst der Mai kann für eine weiße Überraschung sorgen.