Ein kräftiges "Island"-Tief auf dem Atlantik fungiert derzeit als Wettermotor für Westeuropa.
Eine synoptische Auffälligkeit zeigt sich auf der relevanten Höhenkarte bei 500 hPa: Die markante Troglage, die mit dem zentralsteuernden Tief einhergeht, prägt das großräumige Zirkulationsmuster.
Zunächst dominieren dabei warme Luftmassen, die mit einer südwestlichen Höhenströmung nach Deutschland advehiert werden – auffällig ist dabei vor allem, dass am Montagmorgen die Frühwerte im Grenzgebiet zu Belgien und Holland knapp unter der 20-Grad-Marke liegen. Eine tropische Nacht ist damit lokal nicht ausgeschlossen.
Auch ein lokaler Hitzetag am Montag selbst ist nicht gänzlich unwahrscheinlich: Das amerikanische Wettermodell simuliert für den Nordosten nochmals Spitzenwerte von bis zu 29 Grad.
Im deutschen Wettermodell rückt hingegen der Niederschlag als markante Komponente in den Vordergrund: Es prognostiziert mögliche Niederschlagsmengen von über 80 l/qm bis Dienstagnachmittag – vor allem im Westen.
Deutschland liegt an der Vorderseite des Troges, in dessen Wirkungsraum sich ein Randtrog etablieren wird. Oder anders formuliert: Es handelt sich um eine Tiefdruckrinne, die am Dienstag für kräftigen Regen, gewittrigen Regen oder auch Starkregen verantwortlich sein wird.
Das korrelierende Regengebiet verlagert sich ostwärts in Richtung Polen. Das damit verbundene Unwetterpotenzial wird sich bis Mittwoch jedoch deutlich abgeschwächt haben.
Allerdings hält die Wetterberuhigung nicht lange an: Das zentralsteuernde Tief wird einerseits durch eine massive Hochdruckzone über dem Nordostatlantik (ausgehend von den Azoren), andererseits durch ein imposantes Hoch über Nordosteuropa regelrecht „in die Zange" genommen.
Die Folge: Die Mobilität des Troges ist stark eingeschränkt, was wiederholt zur Ausbildung von Zyklonen an dessen Rand führt. Eine dieser Zyklonen wird ab Mittwochabend erneut die Wetterregie über Deutschland übernehmen.
Wetterausblick: Wechselhafte Woche mit Regen, Schauern und kurzen Ruhephasen – frühe Herbstsignale zum Wochenende
Montag
Die Woche startet zweigeteilt: Während in der Westhälfte bereits erste Schauer und einzelne Gewitter aufziehen, bleibt es in der Osthälfte vielfach sonnig und nochmals sommerlich warm. Die Höchstwerte liegen im Westen bei 21 bis 24 Grad, im Osten steigen sie lokal auf bis zu 29 Grad.
Nacht zum Dienstag
Von Westen her breiten sich teils gewittrige und schauerartige Regenfälle aus – besonders vom Saarland bis zur Weser ist mit kräftigem Regen zu rechnen. Die Nacht verläuft meist mild bei 15 bis 7 Grad.
Dienstag
Verbreitet unbeständig mit dichten Wolken und immer wieder auftretenden, teils gewittrigen Regenfällen. Im Osten ist es anfangs noch trocken und warm mit bis zu 26 Grad, im Westen bleibt es unter Regenwolken deutlich kühler mit maximal 15 bis 18 Grad.
Nacht zum Mittwoch
Letzte Schauer ziehen aus dem Nordosten ab. Im Süden setzt erneut Regen ein, vor allem in Alpennähe. Sonst ist es teils klar mit örtlichem Nebel. Tiefstwerte zwischen 13 und 6 Grad.
Mittwoch
Im Süden, teils auch in der Mitte, Schauer und einzelne Gewitter, örtlich mit Starkregen. In der Nordhälfte längere freundliche Abschnitte. Je nach Sonnenscheindauer 17 bis 25 Grad.
Nacht zum Donnerstag
Im Süden und Osten noch Schauer und einzelne Gewitter, sonst aufgelockert und trocken. Frühwerte zwischen 15 und 9 Grad.
Donnerstag
Wechselhaft: Im Südosten einzelne Schauer oder kurze Gewitter, sonst vielfach trocken mit Sonne-Wolken-Mix. Am Nachmittag im Westen neue Schauer. Temperaturen zwischen 18 und 23 Grad, dazu frischer Südwestwind, in Böen stürmisch in den schlagen der Alpen und auch an der Nordsee.
Nacht zum Freitag
Von Nordwesten ziehen neue Schauer auf. Tiefstwerte 15 bis 7 Grad. Es bilden sich erneut Schauer vom Westen her. Es bleibt weiterhin windig an der Nordseeküste.
Freitag
Im Südosten noch einmal warm mit 21 bis 25 Grad und spätsommerlichen Abschnitten, am Alpenrand teils kräftige Gewitter. Sonst wechselhaft mit Schauern, die zum Teil auch gewittrig sein können, im Westen 17 bis 22 Grad. Frischer Wind, an der Küste und im Bergland mit stürmischen Böen.