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Wintereinbruch in den Alpen

Gestern Morgen kam es in den Alpen zu einem verfrühten Wintereinbruch, in Österreich schneite es bis auf 600 Meter herab. Es ist bereits der zweite „Wintereinbruch" in den Alpen in diesem Herbst, denn schon bei der extremen Dauerregen- und Hochwasserwetterlage vor knapp drei Wochen sorgte eine niedrige Schneefallgrenze für enorme Schneemengen in den Alpen.

Im Unterschied dazu sind die aktuellen Schnee- und Regenfälle deutlich schwächer, es gibt kein Hochwasserrisiko. Für Anfang Oktober ist aber die niedrige Schneefallgrenze außergewöhnlich: Verbreitet ist es ab 1000 Metern in den Nord- und Ostalpen weiß. Und Schneefall bis auf knapp 600 Meter herab ist selbst im Winter manchmal selten. Zur Wetterlage kam es durch eine Kombination aus einem Italientief, das Feuchtigkeit für Schnee und Regen herbeiführte, und Kaltluft aus Nordskandinavien, die durch das Tief und in Kombination mit einem Hoch über der Nordsee angezapft wurde. Über dem Alpen kamen dann beide Zutaten zusammen, sodass es bis in tiefe Lagen weiß wurde. Die Temperaturen lagen in den Nordalpen fast 10 Grad unter dem Durchschnitt für diese Jahreszeit. Auch am heutigen Samstag geht es mit leichtem Schneefall weiter, dieser lässt allerdings zunehmend nach.

Ab dem Sonntag stellt sich das Wetter dann komplett um: Das Tief verschwindet und macht Platz für ein Zwischenhoch, welches zunehmend die Wolken auflöst und die Sonne hindurchlässt. Der frisch eingeschneiten Landschaft geht es jetzt schnell an den Kragen, denn nicht nur der Sonnenschein lässt den Schnee dahinschmelzen, auch dreht der Wind zunehmend auf Süd: Milde Luftmassen aus dem Mittelmeerraum setzten sich ab Montag durch, und sorgen für einen sprunghaften Temperaturanstieg. Ist es heute noch knapp 10 Grad zu kalt, erwarten uns am Dienstag knapp 10 Grad zu warme Luftmassen, auch mithilfe des Föhneffekts. Dabei stehen uns Höchstwerte im Alpenvorland von 23 Grad bevor, in 1,5 km Höhe hat die Luftmasse über 15 Grad.

In der Folge verschwindet der Schnee so schnell wie er gekommen ist, und zieht sich ins Hochgebirge zurück. Selbst auf der knapp 3000 m hohen Zugspitze ist dann Tauwetter angesagt. Hier wird der Schnee allerdings nicht verschwinden, denn hier ist bereits eine dicke Schneedecke.