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Zu viel Feinstaub
Viele stabile Hochdrucklagen jagen die Feinstaubbelastung nach oben. Doch ist Feinstaub gefährlich und was wird überhaupt dagegen unternommen?
Die anhaltende Hochdrucklage der vergangenen Tage hat vielerorts für eine große Feinstaubbelastung gesorgt. Denn bei solchen Inversionswetterlagen wird jeglicher Luftaustausch unterbunden. Daher kommt es besonders in Tal- und Muldenlagen dazu, dass sich die giftigen Partikel aus Industrie- oder Heizungsanlagen sammeln. Stuttgart ist mit seiner Kessellage dafür prädestiniert.
Auf die leichte Schulter sollte die Problematik nicht genommen werden, denn Feinstaub ist gefährlich! Die kleinen Partikel können gelangen über die Atemwege in unsere Körper und können die Gesundheit beeinträchtigen. Studien belegen, dass besonders ältere Menschen, die längere Zeit einer hohen Feinstaubkonzentration ausgesetzt sind, wahrscheinlicher an Krebs erkranken. Besonders in Indien und China sterben aufgrund der schlechten Luft tausende Menschen pro Jahr.
Die EU macht Deutschland Druck, die Feinstaubproblematik in den Griff zu bekommen. Denn lediglich an 35 Tagen im Jahr darf der Tagesmittelwert an Feinstaub über dem Grenzwert liegen. In Stuttgart sind es in diesem Jahr bereits 27 Tage, an denen der Grenzwert überschritten wurde. Hier besteht also großer Handlungsbedarf.
Die Schwabenmetropole ist dabei schon Vorreiter und hat den sogenannten Feinstaubalarm eingeführt. An diesen Tagen wird an die Bürger appelliert, ihr Auto stehen zu lassen. Das Nahverkehrsangebot wird dabei verbessert und günstiger angeboten. Nun möchte die baden-württembergische Landesregierung die auf Bundesebene noch in Planung stehende „Blaue Plakette“ bereits im Jahr 2018 einführen. Diese ist für besonders schadstoffarme Autos gedacht. Andere Autos, die bestimmten Normen nicht genügen, müssen dann draußen bleiben.
Für die nächsten Tage gilt erstmal Entwarnung. Tiefausläufer bringen Bewegung in die Atmosphäre und wir können im wahrsten Sinne des Wortes durchatmen!