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Zyklon im Indischen Ozean trifft auf Land – 200 km/h Böen!

Während bei uns in Deutschland derzeit sehr ruhiges und sonniges Wetter bevorsteht, sieht es vor der Ostküste Afrikas ganz anders aus: Gleich zwei große Zyklone wirbeln dort den Indischen Ozean auf und treffen an diesem Wochenende auf Land.

„Garance" trifft Urlaubsinsel mit voller Wucht

Bereits gestern Vormittag erreichte der Sturm mit seinen stärksten Windgeschwindigkeiten die zu Frankreich gehörende Insel La Réunion, auf der fast eine Million Menschen leben. Hier wurden auf einem der Berggipfel Böen von bis zu 230 km/h gemessen. Dies entspricht nach unserer Skala der doppelten Orkanstärke (ab 117 km/h). Auch am Flughafen der Insel wurden Spitzenböen von 214 km/h gemessen. Entsprechend wurde der Flugbetrieb bereits vorab eingestellt. Fast jeder dritte Haushalt auf La Réunion ist zudem aktuell ohne Strom. 700 Bewohner wurden in Notunterkünften untergebracht. Berichte über Tote und Verletzte liegen derzeit noch nicht vor. Bereits im vergangenen Jahr wurde die Insel von einem verheerenden Zyklon getroffen.

Auch Mauritius betroffen

Auch die Urlaubsinsel Mauritius, die gerade auch bei Touristen aus Deutschland beliebt ist, bekommt die Folgen des Zyklons ab. Mauritius befindet sich nur knapp 200 Kilometer nordöstlich vor La Réunion im Indischen Ozean. Auch hier wurde vorsorglich der Flugverkehr am einzigen Inselflughafen komplett eingestellt. Allerdings konnte er bereits am frühen Nachmittag wieder aufgenommen werden. Während La Réunion genau in der Zuglinie des Sturms lag, wurde Mauritius nur seitlich tangiert, wodurch große Schäden hier ausblieben.

Weiterer Tropensturm vor Madagaskar

Doch damit ist noch nicht genug: An der Südspitze Madagaskars wütet derzeit ein weiterer heftiger Zyklon. Tropensturm „Honde" hat in der Nacht auf Freitag den Südwesten Madagaskars erreicht und tobt dort seitdem ungebremst. Die höchsten Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h zogen zwar knapp südlich an Madagaskar vorbei, allerdings wurde der Süden des Inselstaats ebenfalls von Böen weit über 100 km/h getroffen. Die oft einfache Infrastruktur der stark von Armut gezeichneten Region ist für solche Windgeschwindigkeiten nicht mehr ausgelegt.

Zyklon bleibt an Ort und Stelle

Besonders tückisch an Zyklon „Honde" ist, dass der Sturm sich kaum bewegt. Während das Auge des Sturms am Donnerstagabend knapp südlich vor Madagaskar lag, zieht der Zyklon bis morgen Abend nur extrem langsam nach Osten und legt in drei Tagen nur etwa 500 Kilometer zurück, ohne sich dabei abzuschwächen. Erst am Montag dreht der Sturm schließlich nach Süden ab, wodurch Madagaskar nicht mehr im Einflussgebiet liegt. Doch in den Tagen bis dahin werden im Süden Madagaskars lokal enorme Regenmengen von bis zu 200 Liter erwartet. Dies entspricht in etwa den Mengen, die bei der Ahrtal-Katastrophe 2021 niedergingen. Die exakten Niederschlagsmengen sind allerdings noch sehr schwer vorherzusagen, da es auch möglich ist, dass größten Regenfälle über dem Meer niedergehen.