wetter.net

Wer hats erfunden?

Wenn man heute wissen will, wie warm oder kalt es ist, kann man einfach auf einem Thermometer nachschauen und den Wert ablesen. Doch wer hat eigentlich das Thermometer erfunden?

Das erste Gerät, mit welchem man zwar nicht direkt die Temperatur aber doch immerhin messen konnte, wie warm oder kalt etwas ist, ist das sogenannte „Thermoskop". Dieses wurde wahrscheinlich Ende des 16. Jahrhunderts von Galileo Galilei oder dessen Freund Santorio Santori (Wahnsinn, diese Namen…) erfunden und bestand aus einer mit Luft gefüllten Glaskugel, welche mit einem Glasrohr verbunden war und in einem Flüssigkeitsbad stand. Je nachdem, wie warm es war, dehnte sich die Luft im Glas aus oder zog sich zusammen. Dabei veränderte sich auch der Stand der Flüssigkeitssäule im Glasröhrchen und man konnte grob abschätzen, wie warm es war. Allerdings hatte dieses erste Messgerät auch einige Nachteile. Zum einen war es groß, teuer und unhandlich. Doch noch viel wichtiger: es maß nicht nur die Temperatur, sondern zugleich auch noch den Luftdruck. Somit war es als wahres Messgerät eigentlich ziemlich nutzlos. Dennoch blieb die Grundidee des Thermoskops, die Temperatur über die Ausdehnung von Flüssigkeiten oder Gasen zu messen, teils bis heute erhalten.

In Florenz und Venedig wurde das Thermoskop ständig weiterentwickelt. So brachte Santori eine erste Skala an die Glasröhre an und Schüler Galileis und Santoris erfanden 1666 das sogenannte Galilei-Thermometer. Dieses bestand aus einem geschlossenen Glaszylinder, welcher mit Wasser oder Alkohol gefüllt ist. In der Flüssigkeit befinden sich weitere Glaskugeln, die wiederum mit anderen Flüssigkeiten befüllt sind. Über die temperaturabhängigen Dichteänderungen sinken manche Kugeln ab, während andere aufsteigen. Die Kugel, die in der Mitte des Glases schwebt entspricht dabei der vorherrschenden Temperatur. Das hört sich kompliziert und aufwändig an und ist es auch. Zudem hinkten die angezeigten Temperaturen der aktuellen Temperatur sehr stark hinterher, da die Flüssigkeiten sich erst an die Außentemperatur anpassen mussten. Dafür war es aber unabhängig vom Druck und maß wirklich nur die Temperatur.

Der wirklich große Wurf gelang dann schließlich 1714 Daniel Fahrenheit in Amsterdam. Er verwendete ein kleines, handliches Glasröhrchen, welches er mit Quecksilber füllte und brachte die von ihm eingeführte Fahrenheit-Skala an. Dieses Thermometer war sehr genau, relativ kostengünstig zu produzieren und wird aufgrund dieser Eigenschaften auch heute noch gerne z.B. in Fieberthermometern verwendet.